Samstag, 23. August 2008

gö in einer nacht

ich bin wieder zu Hause!!!

gestern habe ich einen total entspannten Tag in Malmö verbracht, beschlossen, dass ich es mal versuchen werde ein Semester auf Distanz einen Kurs an der Malmö Högskolan zu belegen, mir endlich den marimekko Duschvorhang gekauft, den ich schon immer haben wollte, am Strand geschlafen und ein sehr trauriges Buch gelesen.

war also ein schöner Tag in Malmö und jetzt bin ich wieder in Göttingen um morgen weiter nach Kärnten zu fahren, um da ne Woche Urlaub mit meinen Eltern zu machen.

Schön wieder in meinen eigenen vier Wänden zu sein, auch wenn es nur für eine nacht ist.

Freitag, 22. August 2008

im zug nach hause/daheim

es ist vorbei!! endlich endlich vorbei!!! FREIHEIT!!!

nach dem ganzen hin und her gestern und dem Rauswurf aus dem Camp (ja ich bin mehr oder weniger des platzes verwiesen worden, nachdem ich die Zeit verkürzt habe) bin ich heute morgen um 2h morgens mit Sören aufgestanden und er hat mich zum Bus nach Oslo gebracht, wo ich in die euroline nach göttingen steigen sollte. problem an der sache war allerdings, dass keiner es auf dem plan hatte, dass der bus pünktlich zur Öffnungszeit des Ticketschalters abgefahren ist ... und ich saß natürlich nicht auf diesem Bus. Nach viel hin und her und vielen lieben norwegern, die mir mit rat und tat zur seite standen (ich war trotzdem kurzzeitig davor in tränen auszubrechen, weil ich einfach nur noch fertig und müde und verzweifelt war) und gott sei dank einer eingebung seitens des bahnmitarbeiters hab ich mir ein zugticket von oslo nach berlin gekauft (ist überraschender weise nur 6 euro teurer als der bus) und hatte dadurch noch einen schönen vormittag in oslo ... ich war an und auf der oper und konnte nicht wiederstehen und war auch n bisschen shoppen ... upsi!


naja um 13h bin ich dann in den zug geklettert und bis kurz vor göteburg hab ich entspannt vor mich hin gedöst und aus dem fenster gestarrt ... bis die stromversorgung der gleise ausgefallen ist und wir in busse umsteigen mussten. war aber alles irgendwie total entspannt und hat alles super geklappt. bis auf die tatsache, dass ich meinen anschlusszug in malmö nicht bekommen habe.


is aber auch egal ... werd die nacht in lund bei johanna verbringen und morgen mir n entspannten in lund und auf dem malmöfestival machen ... also hat der ganze stress auch was gutes!!! ... und in malmö gibt's n marimekko!!! und n strand!!!!

mittlerweile habe ich auch wieder gute laune (zugfahren und aus dem fenster starren und wolken gucken und musik hören is total cool!!!) und hab beschlossen mir nicht mehr die laune von den letzten 6 wochen bzw. von einzelnen verderben zu lassen ...

aber um nochmal rückblickend zu sagen was ich gelernt habe, weil war ja n praktikum ... und was gut und was schlecht war

gut:

  • ich hab Sören kennengelernt ... keine ahnung was daraus wird, aber ich hab ihn zumindest erst mal kennengelernt

  • ich hab einige total tolle und interessante menschen kennengelernt, auch wenn das niveau teilweise unter allem erdenklichen war

  • auf stegen bzw generell drausen schlafen is total toll!!!

  • ich kann auch große LT's fahren ohne sie kaputt zu machen

  • holzhacken im wald ... stämme entästen ist toll zum frustabbau

  • nach dem sommer war lloret eigentlich gar nicht so schlimm

mir is durchaus bewusst, dass diese liste extrem kurz ist und es gab bestimmt auch noch andere gute sachen, aber aus der momentanen perspektive überwiegt leider noch das negative ...


schlecht:

  • der gesamte Aspekt Praktikum war überhaupt oder nur ein ganz kleines bisschen da

  • menschen die in sich nicht gefestigt sind sind komisch und leider zu allem fähig (siehe meine oslo odysse)

  • ich mag keine blauen tonnen und blaue zelte sind auch böse

  • sachen so umzusortieren, dass sie obwohl sie eigentlich nicht mehr gut sind noch rausgegeben werden können (seelen verkaufen)

  • jede woche eine anhängerladung voll müll zu produzieren

  • sinnlose arbeiten machen, bei denen man von anfang weiß, dass sie sinnlos sind (aufkleber auf tonnenkleben)

  • feststellen zu müssen, was gäste einem 'serviceorientierten' unternehmen wirklich wert sind

  • feststellen zu müssen, dass ein unternehmen die arbeit seiner mitarbeiter überhaupt nicht würdigen kann

  • feststellen zu müssen, dass unternehmen auch mit sehr wenig sinn und verstand funktionieren können


was ich gelernt habe:

  • traue nie nie dem MHD (mindesthaltbarkeitsdatum)

  • Kohl ist lecker, aber nur wenn er vorher nicht schon mal angefangen hat zu leben

  • schimmel kann auch intessant sein

  • ich werd nie im leben dosenkartoffeln essen (hab ich vorher aber auch noch nie gemacht)

  • es lohnt sich für wein ein bisschen mehr geld auszugeben

  • man muss sich nicht immer dem team unterordnen ... alleinezeit muss auch sein und ist sogar überlebenswichtig!

  • ich mag keine unehrlichen menschen

  • never sell your soul ... it's too precious

  • leute die ihre seelen verkaufen (ja ich hab's auch gemacht, aber zumindest hab ich es irgendwann realisiert und deshalb sitze ich jetzt auch in einem meiner geliebten öresundståg) würden glaub ich auch ihre großmutter verkaufen (und das würd ich nie nie machen!!!)

  • bleib dir und deinen idealen immer treu, auch wenn die konsequenzen manchmal unabsehbar und total krass sein können

  • man sollte vielleicht manchmal einfach nur lächeln und nicken ... aber es geht nun mal nicht immer

  • ich bin zu freundlich um einfach aufzulegen oder einfach aufzustehen und zu gehen (ja die erziehungsbemühungen meiner eltern haben doch was gebracht)

  • 'nett' ist die übersetzung für 'kann mir doch egal sein' oder noch negativeren äußerungen

  • irgendwie geht's immer weiter ...

  • norweger verstehen mich und ich verstehe sie auch wirklich und ich werd in oslo trotz outdoorkleidung nicht für'n touri gehalten!!!

  • wenn man hikingboots zu lange an hat fangen sie ganz furchtbar an zu stinken

  • ich würd sofort nach Oslo ziehen .... total schön da!

  • zugfahren is toll

  • auch total schlimme tage sind irgendwann vorbei

  • es ist erschreckend für wie dumm sich die leute verkaufen lassen

  • die welt ist manchmal erschreckend

  • das kapitalstreben der meschen sollte irgendwann ein ende nehmen .... endloses wachstum ist nicht gut

  • monotone arbeit erstickt jegliche kreativität und schreibwut!!!

  • ich werde es nie lernen kurze blog einträge zu schreiben

  • 'aber' ist mein lieblingswort


Nachtrag:

hab eine sehr entspannte nacht in lund in meinem 'eigenem' zimmer mit 'eigenem' bad verbracht ... ich liebe johannas schwedische mitbewohnerin, die nicht da ist und mich ihr zimmer haben lässt!!! ... und gleich wird der rucksack wieder zusammengepackt und es geht weiter nach malmö ... stromern und den tag genießen.


Mittwoch, 20. August 2008

manche dinge sind so abgespacet, dass man sie gar nicht glauben möchte ...

ich habe heute meinen chef gesagt, dass ich mein praktikum abkürzen möchte, aber bis Sonntag weiterarbeiten würde ... ganz regulär, so wie die verträge normalerweise auch laufen. so weit so gut. nach dem essen kam er auf mich zu und meinte zu mir, dass ich nachmittags meine sachen packen solle und am nächsten morgen den nächsten bus nach oslo nehmen kann, damit ich von dort aus nach hause fliegen kann ... könnt euch meine reaktion ausmalen ... ich hab geglaubt mich knutscht ein elch ... die begründung ist mehr als pfadenscheinig und total für'n arsch gewesen. nun ja ... nach einem weiterem gespräch mit chefchen und viel rumsurferei im netz (oslo ist übrigens ausgebucht!) bleibe ich jetzt zwei tage auf eigene kosten in einer stuga (kleine hütte ohne alles) und werde dann am samstag mit dem bus nach hamburg und dann mit dem zug weiter nach gö fahren ....

dinge gibt's, die man nicht fassen kann und worüber man in ner woche bestimmt lachen kann, aber jetzt grad find ich die ganze sache einfach nur extrem scheiße!!!

Dienstag, 19. August 2008

ja ich hab's schon wieder getan ...

ich werde morgen mein praktikum offiziel um zwei wochen verkürzen ... sprich ich bin am sonntag wieder zu hause (hoffentlich!)

eigentlich hätte ich das schon viel viel früher machen sollen, aber irgendwie wollte ich das team nicht im stich lassen ... da die stimmung hier aber immer mehr den bach runter geht und ich mittlerweile einfach nur noch meine seele verkaufe kann ich genausogut auch wieder zurück nach gö an meinen hoffentlich noch funktionierenden laptop und anfangen für meine mündliche zu lernen und die erste hausarbeit in angriff nehmen ...

ich hab hier viel übers leben gelernt und werd das ding hier auch einigermaßen gut auf meinem lebenslauf aussehen lassen können, aber irgendwie ist das doch alles im großen und ganzen verschwendete kraft und energie hier ...

ich freu mich zwar nicht wirklich drauf, wieder nach gö zu gehen und zu lernen, aber alles ist zur zeit besser als das und ich muss wirklich wieder zurück ins fitness studio und weg von den köchen hier ....

Mittwoch, 13. August 2008

schweden 5 wochen später ...

ihr könnt es nicht glauben, aber ich habe heute meinen ersten freien tag seit 5 wochen!!!

das praktikum hier ist mal wieder ne null nummer ... lernen tue ich hier nur, wie ein reiseunternehmen nicht geführt werden sollte und wie man es schaft es sich jeden sommer mit seinen mitarbeitern zu verscherzen.

als mitglied des service teams bin ich die ganze woche im camp und packe große blaue tonnen mit lebensmittel, die die gäste dann mit auf tour nehmen ... und sonst fahre ich große LT's (bin einmal n bisschen ins schleudern gekommen, aber ich konnte mich gott sei dank noch an die "verhalten bei schleudern" lektion erinnern) und mache alle möglichen und unmöglichen anderen sachen. die erste woche sprich wechseltag habe ich ja in der außendestination t*** verbracht und dürfte feststellen, wie kunden- und mitarbeiterfreundlich s**** eigentlich ist. ich bin dort hingefahren und war auf dem selben wissensstand wie die gäste, weil ich keine weiteren informationen über die desti (zielort) bekommen hatte. vor ort, gemeinsam mit den gästen, dürfte ich dann feststellen, dass die informationen auf der internetseite und sogar in den reiseunterlagen selbst fehlerhaft waren und es immer noch sind ... naja, nachdem ich mich dann zurück im camp über diese situation in die man mich und die gäste gebracht hat furchtbar aufgeregt habe hat sich die geschäftsleitung dann dazu entschlossen mich in eine andere außendestination zu schicken und nachdem dann die ersten beschwerden ins büro geflattert waren bin ich jetzt zu den wechseltagen im camp.
hat mich anfangs zwar total geärgert, aber mittlerweile bin ich da ganz froh drüber ... nachdem ich doch etwas mehr einblick in das unternehmen und dessen strukturen erhalten habe (hat aber nix mit meinem praktikum zu tun, sondern ehr mit gesundem menschenverstand) bin ich auch gar nicht mehr bereit mir den stress einer außendesti anzutun und alles abzufangen, was durch die schlechte qualität der ausrüstung mit denen die gäste losgeschickt werden, verursacht wird. ist nicht spaßig, wenn gäste (ja bewusst im plural!!!) einem erzählen, dass das beil beim holzhacken oder der trangiakochergriff beim transport von heißem wasser sich zerlegt hat.

ich mache hier einfach nur noch meinen job und bleib nur hier, weil das team hier stimmt ... die total falsche einstellung für sowas, aber anders geht es einfach nicht.

und alle, die sich für so einen urlaub interessieren, kann ich an die diversen anderen anbieter hier vor ort weiterempfehlen ... oder man organisiert so was am besten sowieso selbst ...