... kennt ihr das? man begegnet menschen, die in ihrer kleinen fachlichen welt leben und auch gar keine interessen auserhalb ihres studiums haben. die, die dem berühmten professoren klischée entsprechen ... fachlich unschlagbar, aber können noch nicht mal ne glühbirne eindrehen.
besonders lustig wird es dann immer, wenn man mit solchen leute über fach fremde dinge redet bzw. den versuch macht zu diskutieren. das sind dann meist ganz alltägliche dinge ... banalitäten eigentlich. sie versuchen sich dann irgendwie in ihrem fachgebiet einzuigeln und mit ihren kenntnissen das angesprochene thema zu diskutieren, auch wenn sie dann voll am thema vorbeireden.
ich frag mich in solchen situationen dann immer, ob es jetzt an den leuten selbst liegt oder ob es vielleicht sogar am fach liegt? wie auch immer. ich habe jedenfalls die these, das jeder mindestens zwei verschiedene fächer studieren sollte, damit könnte eine zu einseitige ausbildung von immerhin potenziellen führungskräften verhindert werden. oder?
Mittwoch, 25. Februar 2009
Freitag, 6. Februar 2009
Günter Grass in technicolour
ich hab meinen freitag abend damit verbracht mir die lesung von günter grass aus seinem neuem buch "unterwegs von deutschland nach deutschland" anzuhören.
der anfang war ganz lustig, er wurde angekündigt, schenkte sich rotwein ein, stellte sich ans rednerpult, kämpfte kurz mit der platzierung des weinglases, worauf das weinglas den kampf gegen die schwerkraft verlor und sich in richtung boden verabschiedete (der rednerpult im ZHG 011 an der Uni Göttingen hat jetzt einen von günter grass verursachten weinfleck)
nach dieser kurzen und recht lustigen einlage fing günter grass dann an zu lesen und hörte für die nächsten fast 90min auch nicht mehr auf. das buch ist glaub ich eine ganz nette einschlafhilfe, wenn man sich nicht dazu hinreißen lässt, sich über die polemische schwarz-weiß malerei von herrn grass aufzuregen.
wir ossis sind die opfer der wiedervereinigung und der böse westen (also sprich kohl und seine bande) haben nicht genug auf uns aufgepasst. sie haben uns vielmehr verkauft, verraten und mieserabel beraten ... günter grass in der groben zusammenfassung.
was den politischen verlauf der wiedervereinigung und deren folge angeht, hat günter grass nichts neues erzählt. das ist dem interessierten (ost)schüler im verlauf der 12. und 13. im geschichtsunterricht vermittelt worden. und die art, wie er den stoff aufarbeitet (in tagebuchform) ist jetzt auch nicht die spannenste. er hat groß davon erzählt, dass er duch ostdeutschland gereist ist und mit den menschen vor ort gesprochen hat, aber leider reduziert er die menschen auf bequeme clichées. 'die leute hatten angst und haben deshalb cdu gewählt'
auf eine oberflächliche weise hat günter grass recht und das mainstream publikum sollte diese dinge auch wissen. nur leider gehört das mainstreampublikum nicht zur zielgruppe von günter grass. er bedient sich zwar der selben/ähnlichen mittel wie die einschlägige mainstreampresse, nur halt ein bisschen langatmiger, komplizierter und im endeffekt wirkungsloser als die journalisten, denen er heute vorgeworfen hat, dass sie nur noch im mainstream arbeiten. (nur leider kriegen die für alles andere nur preise und kein gehalt)
willkommen im kapitalismus! (der satz ist mir heute abend mehr als einmal durch den kopf gegeistert)
fazit:
das buch ist zu unreflektiert. zu einseitig. zu sehr auf seine sache bedacht. günter grass vergisst die menschen und sieht nur seine 'großtaten' als denker: 'damals in meinem aufsatz in xyz habe ich schon gesagt!'
der anfang war ganz lustig, er wurde angekündigt, schenkte sich rotwein ein, stellte sich ans rednerpult, kämpfte kurz mit der platzierung des weinglases, worauf das weinglas den kampf gegen die schwerkraft verlor und sich in richtung boden verabschiedete (der rednerpult im ZHG 011 an der Uni Göttingen hat jetzt einen von günter grass verursachten weinfleck)
nach dieser kurzen und recht lustigen einlage fing günter grass dann an zu lesen und hörte für die nächsten fast 90min auch nicht mehr auf. das buch ist glaub ich eine ganz nette einschlafhilfe, wenn man sich nicht dazu hinreißen lässt, sich über die polemische schwarz-weiß malerei von herrn grass aufzuregen.
wir ossis sind die opfer der wiedervereinigung und der böse westen (also sprich kohl und seine bande) haben nicht genug auf uns aufgepasst. sie haben uns vielmehr verkauft, verraten und mieserabel beraten ... günter grass in der groben zusammenfassung.
was den politischen verlauf der wiedervereinigung und deren folge angeht, hat günter grass nichts neues erzählt. das ist dem interessierten (ost)schüler im verlauf der 12. und 13. im geschichtsunterricht vermittelt worden. und die art, wie er den stoff aufarbeitet (in tagebuchform) ist jetzt auch nicht die spannenste. er hat groß davon erzählt, dass er duch ostdeutschland gereist ist und mit den menschen vor ort gesprochen hat, aber leider reduziert er die menschen auf bequeme clichées. 'die leute hatten angst und haben deshalb cdu gewählt'
auf eine oberflächliche weise hat günter grass recht und das mainstream publikum sollte diese dinge auch wissen. nur leider gehört das mainstreampublikum nicht zur zielgruppe von günter grass. er bedient sich zwar der selben/ähnlichen mittel wie die einschlägige mainstreampresse, nur halt ein bisschen langatmiger, komplizierter und im endeffekt wirkungsloser als die journalisten, denen er heute vorgeworfen hat, dass sie nur noch im mainstream arbeiten. (nur leider kriegen die für alles andere nur preise und kein gehalt)
willkommen im kapitalismus! (der satz ist mir heute abend mehr als einmal durch den kopf gegeistert)
fazit:
das buch ist zu unreflektiert. zu einseitig. zu sehr auf seine sache bedacht. günter grass vergisst die menschen und sieht nur seine 'großtaten' als denker: 'damals in meinem aufsatz in xyz habe ich schon gesagt!'
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